Diese Krypta befindet sich unter den Ruinen der magischen Akademie Aedes Ventis. Hier können Abenteuergruppen außer einigen Schätzen und zahlreichen Monstern einen Hinweis auf den Verbleib des unheiligen »Folianten der Fäulnis« finden.
Zwei Jahrhunderte lang wurden in dem Gewölbe vor allem die Erzmagier*innen und andere Geehrte der Akademie der Winde begraben. Nach dem ersten Ausbruch der Sumpfsieche vor 400 Jahren schafften die Überlebenden es nicht mehr, alle Leichen zum Friedhof auf der anderen Seite des Nebelsees zu bringen und sammelten sie erst einmal in der großen Halle der Gruft. Als die Toten zu Siechenzombies wurden, versiegelten die Magier*innen die Gruft und verließen die Akademie. Im Inneren der Gruft war seitdem niemand mehr.
Die Krypta finden
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie die Charaktere auf die Gruft aufmerksam werden können. Vielleicht finden sie in einem Räuberlager eine Karte, auf der die Krypta eingezeichnet ist. Oder sie gelangen in den Besitz eines magischen Gegenstands, der in der Nähe des Ortes beginnt zu leuchten und immer heller wird, je näher die Krypta ist. In den Ruinen selbst war der Eingang zur Krypta lange Zeit von Pflanzen überwuchert, bis er vor kurzem von ein paar Bandit*innen aus einer Sumpfbande freigelegt wurde.
Wandernde Monster
Je länger sich Charaktere in der Gruft aufhalten, um so wahrscheinlicher ist es, dass ihre Aktivitäten Wesen anlocken: Dabei kann es sich um Siechenzombies, Räuber*innen, Drachenottern oder kleine Schlammöben (sogenannte Pfützlinge) handeln. Klassischerweise würfelt die Spielleitung jede Stunde mit einem W6 und bei einer 1 kommt es zu einer Begegnung. Möglich ist aber auch ein Wurf bei lauten Aktivitäten oder festgelegte Zeiten („Nach vier Stunden erreichen die Bandit*innen die Gruft …“).
Details
In der Krypta ist es dunkel, die Luft ist relativ kühl und feucht. Auf allen Türen zu den Einzelgrüften sind die Namen der Toten eingraviert.
1: Portal
Zwei schwere steinerne Türflügel verschließen diesen Eingang. Jemand hat in Eile die Worte „Nicht öffnen! Lebende Tote!“ in den Stein geritzt. Die Tür ist außerdem noch mit einem Zauber gesichert, der das Öffnen stark erschwert. Er kann durch das Bannen von Magie oder durch das Zerstören eines Flügels gebrochen werden.
2: Aufgebrochene Gruft
Diese Nebengruft war eröffnet worden, als die Hauptgrüfte belegt waren. Hier ist Borea Isande begraben, die aus den Norden stammende achte Erzmagierin der Akademie. Ihre Gruft wurde schon vor einigen Jahrzehnten aufgebrochen und ist dementsprechend leer. Mitglieder einer Räuberbande sind hier vor ein paar Tagen untergekommen und haben ein Lagerfeuer entzündet. Vielleicht kommen sie noch einmal wieder. Eventuell war hier sogar ein magischer Gegenstand – wahrscheinlich mit Eismagie – zu finden, den die Räuber*innen mitgenommen haben. Oder sie haben hier ihre Beute vom letzten Raubzug versteckt – zum Beispiel ein Kästchen mit einem wertvollen Schmuckstück.
3: Leerer Nebenraum
Das hätte dereinst eine weitere Gruft sein sollen. Jetzt ist es aber nur eine fast leere Kammer – leer bist auf ein kleines Loch im Boden in das sich 1W3 Drachenottern zurückgezogen haben.
4: Ungenutzte Gruft
Hier sollte der amtierende Erzmagier bestattet werden. Aber die Akademie ist zugrunde gegangen, bevor er gestorben ist. Im Boden unter dem Steinsarkophag ist die Chronik von Aedes Ventis verborgen.
Die Chronik von Aedes Ventis Eine Buch mit vielen reichhaltig illuminierten Seiten, das die Ereignisse seit der Gründung der Akademie schildert. Zahlreiche Ernennungen von Erzmagier*innen, die Entwicklung neuer Zauber, spektakuläre Beschwörungen und schließlich die Entdeckung eines »Almanachs der Siechen«. Danach enden die verzierten Seiten und es sind nur noch handschriftliche Anmerkungen der letzten Chronistin Aiola von Gard zu lesen. „Eine furchtbare Seuche ist ausgebrochen. Wir haben zahllose Tote zu beklagen, darunter auch unseren Erzmagier Vindar Ventalis. Es sind so viele Leichen, dass wir es nicht schaffen, sie zum Friedhof zu bringen.“ Ein späterer Eintrag: „Etwas entsetzliches ist geschehen: Die Leichen der Seuchenopfer – sie sind zu abscheulichem Unleben erwacht! Wir haben es geschafft, die Krypta zu schließen, bevor sie herauskamen. Aber haben es heraus geschafft. Die Untoten sind geistlos, aber getrieben vom Drang, die Lebenden zu töten. Wer ihren Angriff überlebt, entwickelt auch Anzeichen der Seuche, die jetzt die Sumpfsieche genannt wird.“ „Ein schwacher Trost: Die Sumpfsieche schreitet nicht so schnell voran wie bei ihrer ersten Welle. Dennoch fürchten wir, dass die Kranken unheilbar sind. Zudem kommen die Untoten immer wieder aus dem Sumpf und greifen uns an. Wir sind zu wenige, um uns zu wehren.“ Der nächste Eintrag weist Blutstropfen auf: „Der Almanach, den Eldrac von Portagena gefunden hat, ist kein Werk über Heilmagie. Eldrac hat es uns mit seinen letzten Atemzügen verraten. Es ist der Foliant der Fäulnis, ein dämonisches Buch und die Ursache der Seuche. Wir haben es mit ihm begraben, auf dem Friedhof hinter dem See. Aber es hilft nichts. Ich bin auch schon angesteckt. Meine Augen haben begonnen zu bluten. Wir verlassen diese unheilige Stätte. Diese Chronik verberge ich an einem sicheren Ort, in der Hoffnung, dass sie dereinst gefunden wird. Mögen die Götter uns gnädig sein!“ |
5: Halle der Toten
Inmitten dieser Säulenhalle liegt ein großer Haufen Siechenzombies (20-30). Betreten Lebende die Halle, erheben sich die Zombies und greifen an. Die Halle zu verlassen bevor die langsamen Zombies kampfbereit sind ist recht einfach und das Portal lässt sich auch wieder schließen. Ohne den Schutzzauber werden die Zombies es aber nach einiger Zeit schaffen, die Torflügel zu öffnen und nach draußen zu strömen. Die Zombies tragen altertümliche, halb verfallene Kleidung, sind aber nicht besonders stark verwest. Werden sie besiegt und durchsucht, kann hier einmal pro suchender Person auf der Schatztabelle gewürfelt werden.
6: Gruft von Symar von Moorhafen
Hinter einer verschlossenen Tür ruht Symar von Moorhafen, der siebte Erzmagier von Aedes Ventis. Er wurde ohne Grabbeigaben bestattet.
7: Gruft von Rub Vetsyk
Rub Vetsyk war die*der nichtbinäre sechste Erzmagische der Akademie. Wird die Tür dieser Gruft geöffnet, füllt sich das gesamte Gewölbe mit einem magischen Nebel, der die Sichtweite auf etwa einen halben Meter begrenzt und sich über 2W6 Stunden graduell abbaut. Außerdem wird ein Nebelschrecken beschworen.
Nebelschrecken Unheimliche Elementarwesen aus lebendem Nebel. Im Nebel unsichtbar und immer geräuschlos. Kann sich in eine schreckliche Gestalt aus den Alpträumen seiner Opfer verwandeln und sie so in die Flucht treiben. Angeblich sollen auch schon Menschen an diesem Schreck verstorben sein. |
Auf Rubs Schädel ruht der Nebelreif, ein Stirnreif aus grauem Metall, der die Beschwörung, und Kontrolle von Luft- und Nebelwesen mit entsprechenden Zaubern erleichtert und die Kommunikation mit solchen Kreaturen ermöglicht.
8: Gruft von Bruma von Moorhafen
Hinter einer verschlossenen Tür ruht die fünfte Erzmagierin der Akademie der Winde. In ihrem Sarkophag findet man etwas von Wert: Einmal auf der Schatztabelle würfeln.
9: Unvollendeter Gang
Hier war früher geplant, die Gruft zu erweitern, das musste aber wegen des instabilen Untergrundes abgebrochen werden. Bei Bedarf kann die Spielleitung hier einen weiteren Eingang oder den Weg in ein anderes Gewölbe hinsetzen.
10: Gruft von Kalar Furtuna
Eine schwere Steintür verschließt diesen Raum. Betreten Lebende die Gruft des vierten Erzmagiers von Aedes Ventis erhebt sich das Skelett im offenen Sarkophag. Es ist aber kein Untoter – ein kaum sichtbarer Luftelementar hebt die Knochen in die Luft. Er greift alle Eindringlinge an.
Im Sarkophag finden sich Schätze: Einmal auf der Schatztabelle würfeln.
11: Kolumbarium
Eine schwere Steintür verschließt diesen Raum. In Nischen in den Wänden stehen hier um die 20 Urnen mit der Asche verdienstvoller Magier*innen und Bediensteter der Akademie.
Abenteueridee: Bringt mir die Asche von Ero Sanudo Der reiche Nexhafener Kaufmann Derzo Sanudo hat eine Belohnung für diejenigen ausgesprochen, die ihm die Asche seines Vorfahren Ero bringen, der vor 450 Jahren an der Akademie gelehrt hat. Die Urne befindet sich hier. |
12: Einsturz
Hier ist offensichtlich, dass der Gang eingestürzt ist. Sich durchzugraben ist mit der richtigen Ausrüstung oder Magie möglich, dauert aber wahrscheinlich einige Zeit.
13: Dreifachgruft
In dieser Gruft ist die Akademiegründerin Ana Tramonta mit ihrer Gattin Orbora und ihrem Gatten Beno begraben. In Anas Sarkophag liegt der Windstecken, der als magische Waffe gilt, weite Sprünge durch die Luft ermöglicht und einmal am Tag kleine Luftgeister beschwören kann. In den beiden anderen Sarkophagen finden sich Grabbeigaben (je ein Wurf auf der Schatztabelle).
14: Vorraum
Eine von oben hereingesickerte Schlammöbe liegt als flache Pfütze auf dem Boden. Sie hat 1W6 Pfützlinge (junge Schlammöben) abgesondert, die sich hier oder in den Räumen 15 und 16 aufhalten können. Alle Lebewesen sind eine mögliche Beute für die Schlammöbe, die entweder sehr langsam auf sie zukriecht oder wartet, bis sie näherkommen.
15: Gruft von Tu’ul dem Grauen
Tu’ul der Graue war der zweite Erzmagier von Aedes Ventis. Sein Sarkophag ist leer – die Schlammöbe hat seine Knochen gefressen. Eventuell findet sich hier noch ein Schatz – einmal auf der Schatztabelle würfeln und das Ergebnis 3 ignorieren. Eventuelle Schriftrollen wurden von der Schlammöbe absobiert.
16: Gruft von Ota Tramonta
Ota Tramonta war die Tochter der Akademiegründerin Ana und zweite Erzmagierin in der Geschichte von Aedes Ventis. Auch ihr Sarkophag ist von der Schlammöbe geleert worden und birgt einen Schatz, wenn der nicht organisch ist.
Schatztabelle
2W4 | Fundstück |
2 | Flasche mit Luftelementar |
3 | Schriftrolle mit Wind-, Wolken- oder Nebelzauber |
4 | goldener Ohrring |
5 | eine handvoll Silbermünzen |
6 | verzierte Messingflöte |
7 | Silberring mit Nebelquarz |
8 | Zauberstab mit Wind-, Wolken- oder Nebelzauber |
Cooler Dungeon!