Bruxenvolk: Nichtspielercharaktere I

Hier werden interessante NSC in Oberholz und Umgebung vorgestellt. Den Beginn jedes Textes machen ein paar Zeilen mit der Beschreibung des Charakters. Die Spielleitung kann sie der Spielgruppe bei der ersten Begegnung vorlesen. Dann kommen allgemeine Informationen, ein typisches Zitat und Geheimnisse. Die Geheimnisse sind so angelegt, das sie nur lesbar sind, wenn ihr sie markiert. So werdet ihr nicht gespoilert, falls eure Spielleitung sich hier inspirieren lässt.
Viel Spaß bei der Lektüre und falls ihr Anmerkungen habt: Ihr könnt gerne die Kommentarfunktion nutzen!

Grathea Mutterkraut

Ein Wagen rumpelt euch über den Bohlenweg entgegen. Er ist so sehr mit Pflanzentöpfen behangen, aus denen üppiges Grün wuchert, dass er wie ein fahrender Hügel aussieht. Auf dem Kutschbock sitzt eine Pfeife rauchende Menschenfrau mit dichter Lockenmähne.

Grathea Mutterkraut ist eine wandernde Sumpfhexe. In ihrem Wagen zieht sie von Ort zu Ort und verkauft Heilkräuter und Tinkturen. Sie hat ein gutes Herz und verkauft besonders Bedürftigen ihre Waren mitunter zum halben Preis oder sogar darunter. Grathea ist Ende 40 und neigt dazu, jüngere Charaktere und kleinere Humanoide zu bemuttern. Sie stammt aus der Holzfällersiedlung Unterholz, die von Farax dem Erdboden gleichgemacht wurde. Dabei sind auch Gratheas Eltern ums Leben gekommen. Schon seit Jahren versucht sie, die anderen Hexen zu überreden, etwas gegen den Drachen zu unternehmen, aber die Hexenschaft bleibt neutral.
Den reisenden Händler Xinial af Grandemeel betrachtet sie nicht als Konkurrenten – schließlich verkauft er doch meistens andere Dinge als sie. Aber sie hat das unbestimmte Gefühl, dass mit Xinials Diener Elgrun etwas nicht stimmt.
Zwei schlammbraune Ziegen ziehen Gratheas Wagen. Bei näherem Hinsehen kann man feststellen, dass die Zugtiere aus Lehm bestehen. Anscheinend kann die Hexe Lehmlinge in nicht-humanoider Gestalt erschaffen.

„Das sieht ja böse aus … aber auch da ist ein Kraut gegen gewachsen.“

Ort: Unterwegs auf den Bohlenpfaden
Geheimnis: Grathea weiß, wo das Einhornamulett sich befindet. Sie kann das den Charakteren erzählen, wenn die ihr gegenüber andeuten, dass sie gegen den Drachen vorgehen wollen. Sie weiß, dass ein Wächter den Tempel der Erdgottheiten bewacht und dass nur jene ins Herz des Labyrinths vordringen, die würdig sind.

Nori Hornbork

Als ihr die Schmiede betretet, seht ihr eine Zwergin mit einem Hammer auf einen glühenden Metallklotz einschlagen. Sie hält inne, starrt auf das Metall und flüstert leise vor sich hin: „Faszinierend. Die Legierung behält ihre Härte bei dieser Temperatur …“ Erst dann bemerkt sie euch.

Nori Hornbork ist eine Zwergenschmiedin, die in Oberholz lebt. Sie lebt davon, den Holzleuten Äxte und Werkzeug anzufertigen, träumt aber von der Herstellung heldengerechter Waffen. Sie kennt die Sage vom gefallenen Stern, der in den Kerbsee gefallen sein soll. Es ist ihr großer Traum, Waffen aus diesem Stern zu schmieden.

„Ich habe von einem fallenden Stern geträumt.“

Ort: Ihre Schmiede in Oberholz
Geheimnis: Nori ist heimlich in Grathea Mutterkraut verliebt.

Unguel von Moorburg

Eine durchscheinende Gestalt erhebt sich aus dem Sumpf. Sie sieht aus wie ein Ritter in voller Rüstung, der auf einem ebenfalls durchscheinendem Pferd sitzt. Wasser fließt aus den Lücken der Rüstung. Ihr habt das Gefühl, das die Augenschlitze des Helms euch nachdenklich mustern …

Der edle Ritter Unguel von Moorburg ist vor 179 Jahren im Sumpf ertrunken. Als Farax den Drachenhügel bezog, brach Unguel von seinem Stammsitz (heute die Alte Burg) zu einer Queste auf, um die Drachentötende Lanze zu finden. Nach einigen Jahren kehrte er erfolgreich zurück, aber er sollte den Drachen nie treffen. Auf dem Weg zum Drachenhügel in einer dunklen Neumondnacht lockte ihn ein Irrlicht ins tiefe Wasser, wo er mitsamt seinem treuen Pferd Xatra versank. Das Gewässer nennt man heute noch den Rittertümpel. Bei nebligen Neumondnächten erhebt sich Unguels Geist aus dem Wasser und fordert Fremde zum Duell. Wird er besiegt oder überredet, den Held*innen zu helfen, zeigt er den Weg zu seiner Leiche mit der Drachentötenden Lanze. Der Rest seiner Besitztümer ist leider zerfallen und verrostet.
Wenn es die Spielleitung für eine gute Idee hält, kann Unguels Geist vielleicht sogar für einen Kampf mit Farax „rekrutiert“ werden. Das kann an Bedingungen geknüpft werden – zum Beispiel, dass Unguels Überreste zusammen mit der Lanze bestattet werden müssen oder dass er nur in Neumondnächten körperlichen Schaden verursachen kann.

„Seid ihr von Ehre? Dann stellt euch dem Kampf!“

Ort: Rittertümpel

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